Frei-Räume

Grundsätzlich geht es in diesem Konzept darum, den im Bildungsplan vorgesehenen Fachunterricht in der Schule und die Gruppenarbeit des Kindergartens mit thematisch angelegten KIBIZ-Räumen zu unterstützen. Dementsprechend wurden die Räume ausgestattet. Bezüglich der Anwendung dieser neuen Möglichkeiten besteht grundsätzlich Methodenfreiheit.

Im Einzelnen spielen folgende Inhalte eine Rolle: Sachunterricht, Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen und Integration, Naturphänomene, Gestaltung und Kunst, Sport und Bewegung, Soziale Begegnung, Gruppenerfahrung und Prozesse, Integration Einzelner im weiteren Sinne Inklusion, demokratische Prozesse, Ethik und Religion sowie spielerisches Lernen

Darüber hinaus stehen die KIBIZ-Räume für die Begegnung und gemeinsame Nutzung von Kindergartenkindern und Schulkindern zur Verfügung. Damit wird das System der „Altersklassen“ zugunsten gegenseitiger Partizipation verschiedener Altersstufen durchbrochen. Dies ist ein wesentlicher Aspekt der Nutzung der KIBIZ-Räume und des KIBIZ selbst.

Buchstabenland

Buchstabenland

Bunte Buchstaben auf den Teppichvliesen verraten den Besucher/Innen, dass sie sich im Buchstabenland befinden. Ausgewählte Materialien ermöglichen den Kindern das selbstständige Handeln und das sprichwörtliche Begreifen von Lerninhalten. So kann auch auf die verschiedenen Lernvoraussetzungen der Kinder eingegangen werden.

Gemütlich und lichtdurchflutet erscheint die Sitzecke mit Baldachin in der Lese- und Vorleseecke des Buchstabenlandes. Sie lädt ein in Bilderbüchern zu versinken, die Buchstaben kennenzulernen und die Faszination des selbständigen Lesens und Schreibens zu erleben, um bald eigenständig die ersten eigenen Texte zu verfassen, spannende Geschichten zu lesen oder die erste Fachliteratur studieren zu können.

Auch an die Mitwirkung der Eltern wurde gedacht. Baldachin und Kissenbezüge, Holzschachteln für die gute Ordnung, Feinsand-Tableaus für Schreibübungen und selbst montierte Stühle sind handwerkliche Herausforderungen, die uns alle miteinander verbinden können. Nutzen wir auch diese Chance des Zusammenwirkens.

Zahlenland

Zahlenland

Weiträumig und offen erscheint das freizügige Konzept des Zahlenlandes. Eine Umgebung die Bewegung zulässt, denn Lernen ist Bewegung und Bewegung ist lernen. Hier entdecken Kinder von drei bis zehn Jahren eine Vielfalt von Spielen, Lehrmitteln und Büchern in leicht zugänglichen Regalen und Behältern. Auf gemütlichen Arbeitsteppichen, in einladenden Sitzgruppen und individuellen Rückzugsgebieten findet jede und jeder seinen Platz und seinen Freiraum. In Anlehnung an Maria Montessoris Leitgedanke, „hilf mir es selbst zu tun“, wurde eine anregende Lernumgebung geschaffen.

Im Zahlenland stehen Größen, Ziffern und Rechenoperationen im Vordergrund. Ob im Kaufladen oder in zahlreichen Spielvarianten lernen schon die ganz Kleinen, aber auch die Großen durch begreifendes Handeln die vielfältigen Anwendungen der Mathematik im Leben auf spielerische Art kennen und nutzen. Noch veranschaulichen die pädagogischen Fachkräfte die Zusammenhänge z.B.an der Tafel oder anhand des kindgemäßen Materials durch praktische Beispiele. Doch auch an den Einstieg in die digitale Welt wurde bereits gedacht.

Experimentier-Raum

Experimentier-Raum

Die Arbeits- und Gruppentische mit den sehr unterschiedlichen, in praktischen Behältern geordneten Utensilien laden zu experimentellen Versuchen ein. Während man links von der Türe Bauteile zu statischen Bauwerken wie z.B. Brückensystemen zusammensetzen kann, finden sich direkt vor der Eingangstüre Wannen und Materialien, mit denen man Auftrieb und Sinkverhalten im flüssigen Medium studieren kann. Der Umgang mit PCs beim Recherchieren und Programmieren von digital gesteuerter Robotik macht neugierig auf mehr. Auch wenn hier nur die ersten Primärerfahrungen in dieser Art Zukunftstechnologie gesammelt werden, so wächst doch das Interesse und das Verständnis für künftige Entwicklungen.

Ob Physik, Mechanik, Chemie, Elektrotechnik und Biologie - die Naturwissenschaften stehen im Vordergrund des Wirkens in diesem spannend konzipierten Raum. Für die Kleinsten stehen Hilfsmittel zur Verfügung, auf denen sie stehen können, um bereits im frühen Lebensalter erste Experimente an den praktisch angelegten Arbeitsplätzen selbst durchführen zu können. Mit viel Bedacht für die unterschiedlichen Altersstufen der jungen Nutzer dieses Raumes voller naturwissenschaftlicher Wunder wurden die Materialien, Lehrsysteme und die Einrichtung ausgewählt. 

Atelier

Atelier

Auch im Atelier ist Experimentieren und Forschen angesagt. In vorbereiteter Umgebung mit allen Sinnen zu entdecken und Neues zu erfahren, ist ein erster Schritt zum kreativen Denken und Handeln. In den Regalen und Schränken finden sich vielerlei und gleichsam spannende Materialien, die den Kindern Möglichkeiten des eigenen Ausdrucks eröffnen. Sich individuell und an den eigenen Bedürfnissen orientiert, zu entfalten und sich auszuprobieren, ist eines der Ziele des KIBIZ Ateliers. Die pädagogischen Fachkräfte spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Mit vielen Kindern individuelles Arbeiten zu fördern und gleichzeitig eine hierzu geeignete Stimmung zu halten, ist eine Herausforderung. Eine weitere, die gute Balance zwischen freiem Arbeiten und angeleiteten Angeboten zu schaffen. Dazu kommen die unterschiedlichen Altersstrukturen, die in der Ausstattung des Ateliers berücksichtigt sind, aber auch im Unterricht gelebt werden wollen. Die anregende Umgebung von Plakaten und Ausstellungen der Kinder tut das ihre dazu.
 
Ob Malen mit unterschiedlichen Farben, Schneiden, Stanzen, Prickeln, Kleben, Weben mit Papierstreifen oder Wolle am Webrahmen, Sticken mit Stickkarten oder Stricken mit der Strickliesel, all das ist möglich und vieles mehr. An einer höhenverstellbaren Staffelei oder einer Tafel zu arbeiten ist für viele eine neue Erfahrung. An den frei aufstellbaren Dreieckstischen kann gebastelt, gemalt oder experimentiert werden, und dass sowohl mit Materialien des alltäglichen Lebens wie auch mit Natur- und präparierten Werkstoffen. Alles ist leicht erreichbar und gut zugänglich, wenn gleich eine gewisse Ordnung gehalten werden muss. In Boxen sortiert und in Regalen verstaut, findet sich am Anfang und am Ende der KIBIZ-Stunde alles wieder.

Musik & Rhythmik

Musik & Rhythmik

Hinter einer großflächigen Glaswand, ohne Tische und Stühle präsentiert sich der lichtdurchflutete Raum für Musik-, Rhythmik- und Bewegungsübungen. Im Vordergrund stehen hier Übungen verschiedener Disziplinen.
 
Für die Kleinen stehen ersten Erfahrungen mit Rhythmik-Instrumenten und der Bewegung dazu. Bewegungserziehung bedeutet jedoch weit mehr als rhythmische Bewegungen. Je älter die Kinder, desto höher werden die Ansprüche. Von Klangröhren bis zu anspruchsvolleren Musikinstrumenten lernen die KIBIZ-Kinder eine ganze Palette von Instrumenten und vor allem die Ausdrucksmöglichkeiten der selbst erzeugten Rhythmen und Bewegungen kennen. Bewegt wird sich im Kreis, beim Tanz oder auf Sitzkissen, die gleichzeitig zur Einleitung von Entspannungsübungen dienen. Gedanken loszulassen, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren und zur Ruhe zu kommen, gehört genauso zum Leben in der Schule wie jede Art von Aktivierung. Bei diesen Übungen spielen Sprache, Aussehen und Beliebtheitsgrad des Einzelnen keine Rolle mehr. Nun sind alle gleich und konzentrieren sich nur auf sich selbst.

Die einrichtungslose Umgebung und die konzentrierte Anleitung der pädagogischen Fachkräfte führen zu Momenten des Ausgleichs, ein häufig wortloses und friedliches Miteinander, dass bereits für sich eine besondere und besonders wertvolle Erfahrung birgt.

Sprachen

Sprachen

Bereits die optischen Hingucker verraten den Besuchern; hier geht es um Sprache und deren Kultur, sei sie Deutsch, Englisch, Rumänisch, Albanisch, Syrisch oder sonst eine Sprache. An vieles wurde bei der Gestaltung einer geeigneten Lernumgebung gedacht. Technisch-digitale Hilfen entschlüsseln die jeweils fremde Sprache. Was sich nicht mimisch oder gestisch erklären lässt, vermitteln die pädagogischen Fachkräfte mit Bildsprache und dem Einsatz von Videos auf großer Leinwand.

Gearbeitet wird in kleinen Gruppen oder im Rückzugsmodus bei der Lektüre von bebilderten Büchern und englischsprachiger Lern-Literatur.

Warm und offen gestaltet sich die Lernumgebung in diesem von hölzernem Mobiliar und Teppichen durchzogenen Raum. Ein Ort der Integration, der Verbindungen schaffen kann und das Lernen von Sprache und Akzeptanz gegenüber anderen fördern soll.

Wenn die Umgebung stimmt, ist dies eine gute Voraussetzung. Doch ohne unsere spezifisch geschulten pädagogischen Fachkräfte würde der Lernerfolg wohl ausbleiben. Es geht also auch darum all das, was hier an Hilfestellungen zu finden ist, zu nutzen, um unsere Kinder auf geeignete Weise zu fördern und zu fordern.

Und wieder brauchen wir die Eltern. Guten Unterricht und Akzeptanz unterschiedlicher Kulturen braucht die Unterstützung und Vorbereitung in den Familien unserer Schützlinge. Bereits hier wird das Fundament für die Akzeptanz des anderen, der anderen Ordnung, der gegenseitigen Rücksichtnahme gelegt. Wenn wir gemeinsam hieran arbeiten, können wir es schaffen die unterschiedlichen Sichtweisen und Kulturen unserer Kinder und deren Herkunft anzunähern.

Grünes Klassenzimmer

Grünes Klassenzimmer

Als „Grünes Klassenzimmer“ wollen wir nicht nur einen einzelnen Raum verstehen, sondern vielmehr die Gesamtheit der vielen Möglichkeiten, aus dem Kinderbildungszentrum heraus die regionale Welt zu erkunden.

Der Besuch des Sägewerks, der Feuerwehr, der Obstbäuerin beim Mosten, der Kläranlage und der ländlichen Umgebung sind hier eingeschlossen. Schließlich geht es darum, das naheliegende Leben zu entdecken, die sozialen Aspekte, demokratischen Strukturen, die Gewerbebetriebe, öffentlichen Dienstleistungen, die wunderbare Natur und vieles mehr in der Region kennenzulernen und an deren Beispiele Lerninhalte des Orientierungsplans der Kindertagesstätten und des Bildungsplans der Schule zu erfüllen.

Pädagogische Werkstatt

Pädagogische Werkstatt

Auf die vielfältigen Bedürfnisse der pädagogischen Fachkräfte, der KIBIZ-Leitung und deren Besucher ausgerichtet steht dem Kinderbildungszentrum ein Raum zur Verfügung, der sich als Begegnungsstätte und zur konzeptionellen Arbeit empfiehlt. Beim Eintritt in den hell gestalteten Raum fällt der Blick auf einen großen Vielecktisch für zwölf Personen. Doch bei näherem Hinsehen wird deutlich wie reichhaltig die Literaturablagen, digitalen Arbeitsplätze, Rückzugsecken und kleinen Besprechungswinkel rund um das Zentrum sind und damit den Raum aufwerten.

Entwicklungsgespräche des Kinderbildungszentrums und des pädagogischen Fortschritts, Literatur- und Computerrecherchen, Unterrichtsvorbereitung und Elterngespräche können hier in geeignetem Rahmen stattfinden, ein Wert, der sich auf die Entwicklung des KIBIZ auswirken wird. Geht im Alltag auch manch guter Gedanke verloren, so bietet dieser Ort der Konzentration, die Chance auf Wiederbesinnung und konzeptioneller Arbeit für alle Beteiligten des KIBIZ.

Multifunktionsraum

Multifunktionsraum

Warm und offen gestaltet sich die Lernumgebung in diesem Ort der Integration, der Verbindungen schaffen kann und das Lernen von Akzeptanz gegenüber anderen fördern soll.
 
Wenn die Umgebung stimmt, ist dies eine gute Voraussetzung. Doch ohne unsere spezifisch geschulten pädagogischen Fachkräfte würde der Lernerfolg wohl ausbleiben. Es geht also auch darum all das, was hier an Hilfestellungen zu finden ist, zu nutzen, um die Kinder auf geeignete Weise zu fördern und zu fordern.

Der Multifunktionsraum kann als Klassenzimmer, Gruppenraum für den Kindergarten oder zur Integrationsarbeit von Kindern und Erwachsenen dienen. Der Bedarf am KIBIZ ändert sich von Jahr zu Jahr je nach Anzahl und Zusammenstellung der Kinder. Hier kann man flexibel auf Engpässe reagieren und sich auf unerwartete Situationen flexibel einstellen

Begegnungsraum (Bibliothek)

Begegnungsraum (Bibliothek)

Bereits die optischen Hingucker verraten den Besuchern: Hier geht es um mehrere Funktionen. Links eine lange verglaste Schrankwand mit einer Bibliothek für Kinder von 3 bis 10 Jahren, zentral eine Sitzgruppe für die Arbeit im Sinne eines Eltern-Cafés. Aber nicht nur die Eltern treffen sich hier in ungezwungener Atmosphäre, sondern auch die Kindervertreter von Kiga und Schule finden sich hier regelmäßig ein, um demokratische Prozesse einzuüben, Vorschläge zu erarbeiten oder gar Entscheidungen zu treffen. Es ist ein Ort der Stille und der Betriebsamkeit zugleich, bringt er doch Menschen zusammen, um für sich und für die Gemeinschaft des KIBIZ zu denken und neue Handlungsbilder zu entwerfen.

Ein weiteres Thema sind Sprachen und andere Kulturen. An vieles wurde bei der Gestaltung einer geeigneten Lernumgebung gedacht. Technische, digitale Hilfen entschlüsseln den BenutzerInnen die jeweils fremde Sprache. Was sich nicht mimisch oder gestisch erklären lässt, vermitteln die pädagogischen Fachkräfte mit Bildsprache und dem Einsatz von Videos auf großer Leinwand.

Und wieder werden die Eltern gebraucht. Guter Unterricht und Akzeptanz unterschiedlicher Kulturen braucht die Unterstützung und Vorbereitung in den Familien der Schul- und Kindergartenkinder. Bereits hier wird das Fundament für die Akzeptanz des anderen, der anderen Ordnung, der gegenseitigen Rücksichtnahme gelegt. Durch die gemeinsame Arbeit kann es gelingen, die unterschiedlichen Sichtweisen und Kulturen der Kinder und ihrer Herkunft anzunähern.